LinkedIn lädt unter Umständen das private Adressbuch hoch

LinkedIn ist momentan das Social Network, wenn es um B2B und Networking im Business geht und ist weltweit mit 550 Millionen Mitgliedern das größte berufliche Netzwerk. Im deutschsprachigen Raum hat LinkedIn 11 Millionen Mitglieder (Stand: Dezember 2017). In jedem persönlichen Account liegen unter Umständen tausende nicht weiter genutzte Adressdaten. Dieser Artikel soll für dieses Thema sensibilisieren und zeigt die Hintergründe auf.

Hast Du tausende Adressdaten in Deinen LinkedIn-Account importiert?

Sicherlich nicht, oder? Sicher? Schau nach, denn LinkedIn hat Dich vorher gefragt und teils penetrant daran erinnert. Und wir wetten mit Dir, jetzt bist Du Dir nicht mehr sicher. Also schau nach:

https://www.linkedin.com/mynetwork/contacts/imported/

Wir haben bei einem Kunden-Account den Test gemacht und die Person hatte 691 verknüpfte Kontakte. Das gesamte Adressbuch mit über 4.000 Datensätzen war trotzdem auf LinkedIn hochgeladen. Der Kunde hatte entweder seine Kontakte mit LinkedIn synchronisiert oder aus einem Adressbuch importiert.

Mit LinkedIn verlierst Du Deine Kontakte nie aus den Augen. Und den ganzen Rest auch nicht?

LinkedIn fodert aktiv dazu auf Kontakte in das LinkedIn Netzwerk einzuladen. Dazu wird auch der Vorschlag gemacht gleich das gesamte Adressbuch hochzuladen. So behält man vielleicht die berufliche Entwicklung der Kollegen, die da zunächst gar nichts von wissen, im Auge. Allerdings erhält der zu Microsoft zugehörige Konzern auch massig Daten, Daten, Daten.

Personen, die nicht sofort auf die Einladungen antworten, erhalten von LinkedIn bis zu zwei Erinnerungen. Hochgerechnet auf alle LinkedIn Nutzer in Deutschland dürften Millionen ungenutzter Adressdaten auf LinkedIn schlummern. Egal ob die individuell betroffene Person das möchte oder nicht. In der Regel weiß diese nichts davon.

Fazit: Daten und Datenschutz auf LinkedIn

Der Umgang mit Daten sollte anlässlich vieler Daten-Skandale durch jeden Einzelnen überdacht werden. Zudem sollte im Rahmen der vielen DSGVO-Diskussionen auch Dir klar sein, das die Sensibilität für hochgeladene Daten durch den Nutzer wichtiger wird.

LinkedIn hält einige Informationen und Antworten zum Thema DSGVO bereit:

https://www.linkedin.com/help/linkedin/answers/dsgvo

Warum sollte ich die nicht benötigten Adressdaten von LinkedIn löschen?

Es gibt einige Argumente, die für ein bisschen Aufräumen mit dem Eingangs genannten Link sprechen:

  • Bedenke, dass die betroffenden Personen aus Deinem Adressbuch nichts davon wussten, dass sie hochgeladen wurden
  • Bedenke, dass mit Sicherheit auch private Adressdaten hochgeladen wurden, die auf einem Business-Netzwerk eher nichts zu suchen haben sollten
  • Lädst Du über die LinkedIn-Funktion User in das Netzwerk ein, erinnert LinkedIn die betroffenen Personen bis zu zweimal in Deinem Namen. Willst Du das? Ist das Spam? Belastet das ggf. Deine Reputation? Entscheide selbst.